Vorbilder #
Gestaltung #
Die Stromblüten sind in ihrer Gestaltung 3 bedrohten Blumenarten nachempfunden
Damit stehen sie repräsentativ für die vielen unbeachtet aussterbenden Arten.
Brockenanemone/Teufelsbart Pulsatilla alpina subsp.alba #
Bis zum Mauerfall war der Teufelsbart besonders stark gefährdet, weil die Brockenkuppe von 1961 bis 1989 durch die militärische Nutzung an der innerdeutschen Grenze stark beansprucht wurde. Heute wird die Anemone nur noch zertreten, wenn Touristen und Wanderer nicht achtsam genug sind, denn das Besucherlenkungssystem des Nationalparks Harz funktioniert gut. Die größte Gefahr für den Boxbart kommt „von oben“: Der saure Regen tränkt die Brockenkuppe mit übermäßig vielen Nährstoffen. Dadurch breiten sich immer mehr Gräser auf der Bergkuppe aus und verdrängen den Teufelsbart. Die Bergheiden, die zu Lebzeiten des Schriftstellers Hermann Löns noch das Bild auf dem höchsten Harzberg und auch Löns´ Landschaftsideal bestimmten, werden immer seltener.
Aus “Teufelsbart des Brockens”, Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V., Vera Neuhäuser
Foto Brockenanemone: Uoaei1 unter CC BY-SA 4.0 Deed
Bodensee-Vergissmeinnicht Myosotis rehsteineri #
Vergiss mein nicht… das Bodensee-Vergissmeinnicht aber steht kurz davor. Es ist in Deutschland vom Aussterben bedroht. Nur noch am Bodensee und am Starnberger See ist es zu finden. Das Vergissmeinnicht ist sehr interessiert an Wasserstandsmeldungen: Es ist auf die Schwankungen des Wasserstandes angewiesen, weder zuviel noch zu wenig Wasser bekommt der Pflanze. Besonders mit sommerlichen Durststrecken kommt die Art nicht klar. Wenn es aber in Quellbereichen siedelt, kann es Jahre ohne sommerliche Überflutung überstehen. Doch der Lebensraum der seltenen Pflanze verändert sich stark und wird kleiner. Zum Beispiel durch die Verbauung von Uferbereichen. Der erhöhte Nährstoffeintrag durch Landwirtschaft und Luftverschmutzung lässt in den Seen Algenteppiche wachsen, die ans Ufer geschwemmt werden, dem Vergissmeinnicht zusetzen und sogar zu seinem Absterben führen können. Treibholzansammlungen an den wenigen verbleibenden natürlichen Uferabschnitten verstärken diesen Effekt noch. Große Treibholzmengen zerstören hier den Uferbewuchs. Das Vergissmeinnicht steht zudem in ständiger Konkurrenz mit anderen Pflanzenarten wie dem Rohrglanzgras und der Schlank-Segge.
Aus “Nicht vergessen”, Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V., Vera Neuhäuser
Zum Vergissmeinnicht beim BUND
Foto Bodensee-Vergissmeinnicht: Reinhard Müller unter CC BY-SA 4.0 Deed
Flammen-Adonisröschen Adonis flammea #
Das Brennende Teufelsauge mag es warm, trocken und kalkhaltig. Übrigens ist es, wie auch die übrigen Adonisröschen, giftig. Es enthält Glykoside, die in Medikamenten zur Behandlung von Herzerkrankungen eingesetzt werden. Während der Blütezeit ist der Glykosidgehalt am höchsten. Für das Verschwinden des Flammenden Adonisröschens sind immer intensivere landwirtschaftliche Anbaumethoden mit einem üppigen Einsatz von Herbiziden und Düngemitteln verantwortlich. Auch wird der Boden heute mithilfe von hoch motorisiertem Gerät so tief gepflügt, dass die Samen der Ackerwildkräuter zu tief im Erdreich „begraben“ werden. Auch ein Grund für das Verschwinden des Adonisröschens: In der modernen Saatgutreinigung werden alle Wildkrautsamen entfernt – schlechte Zeiten für Ackerwildkräuter. Wo extensiv genutzte Äcker brach fallen, fällt der Samen der seltenen Pflanze nicht mehr auf frisch gepflügten Boden und tut sich schwer. „Wollen wir uns auch in Zukunft an Adonisröschen, Kornblumen und anderen Ackerwildblumen erfreuen, muss der Einsatz von Herbiziden und Düngemitteln reduziert werden.
Aus “Teufelsauge scharlachrot”, Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V., Vera Neuhäuser
Foto Flammen-Adonisröschen: MichaD unter CC BY-SA 3.0 Deed